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Pflanzenschädlinge

Läuse

Blattläuse

Blattläuse sind kleine, weichhäutige Insekten, die je nach Art zwischen 1 und 4 mm groß werden und rot, grün, schwarz oder grauweiss gefärbt sind. Diese Pflanzensauger ernähren sich vom Saft junger Triebe und Blätter, indem sie mit ihren stechend-saugenden Mundwerkzeugen die Leitungsbahnen der Pflanzen anzapfen. Dabei schwächen sie die Pflanze und können Verformungen, Wachstumsstörungen sowie klebrige Ausscheidungen hinterlassen, den sogenannten Honigtau, der wiederum die Bildung von Rußtaupilzen begünstigt. Blattläuse vermehren sich äußerst schnell – viele Arten bringen lebende Jungtiere zur Welt und benötigen zur Fortpflanzung keine Männchen. Unter günstigen Bedingungen kann sich ihre Population innerhalb weniger Tage explosionsartig vergrößern. Einige Arten sind außerdem Überträger von Pflanzenviren, was sie besonders problematisch im Gartenbau und in der Landwirtschaft macht. Obwohl sie klein und unscheinbar wirken, kann ein massiver Befall zu erheblichen Schäden an Zier- und Nutzpflanzen führen, weshalb eine regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls gezielte Bekämpfung ratsam sind.

Schildläuse

Schildläuse sind kleine, unbewegliche Pflanzenschädlinge, die je nach Art zwischen 1 und 5 mm groß werden und sich durch ihre wachsartige oder schalenartige Schutzschicht auszeichnen. Sie sitzen meist an Stängeln, Zweigen oder Blattunterseiten und saugen Pflanzensaft mit ihren stechend-saugenden Mundwerkzeugen. Dabei schwächen sie die Pflanze erheblich, verursachen Verfärbungen, Wachstumsstörungen und fördern durch ihre zuckerhaltigen Ausscheidungen, den Honigtau, das Wachstum von Rußtaupilzen. Viele Schildlausarten sind besonders hartnäckig, da sie sich unter ihrem Schutzschild gut vor natürlichen Feinden und Pflanzenschutzmitteln verstecken können. Weibliche Tiere vermehren sich oft ohne Männchen und legen bis zu mehrere Hundert Eier ab. Ein starker Befall kann Pflanzen nachhaltig schädigen oder sogar zum Absterben führen, weshalb eine frühzeitige Erkennung und gezielte Bekämpfung – oft in Kombination mit biologischen oder mechanischen Methoden – entscheidend ist.

Wollläuse

Wollläuse, auch Schmierläuse genannt, sind 2–5 mm große Insekten, die durch ihre weißliche, watteartige Wachsschicht auffallen, die sie vor Feinden und Austrocknung schützt. Sie besiedeln bevorzugt die Blattachseln, Triebspitzen und Wurzeln von Zimmer-, Zier- und Nutzpflanzen und ernähren sich vom Pflanzensaft. Ihr Befall äußert sich durch verkümmerte Triebe, vergilbte Blätter und klebrige Beläge, die wiederum Rußtaupilze anziehen. Wollläuse vermehren sich schnell und unauffällig – besonders bei warmer, trockener Umgebung – und können sowohl oberirdisch als auch im Wurzelbereich Schaden anrichten. Aufgrund ihrer wachsartigen Schutzschicht sind sie gegen viele herkömmliche Insektizide unempfindlich, was die Bekämpfung erschwert. Eine Kombination aus mechanischer Entfernung, biologischen Gegenspielern und gezieltem Einsatz geeigneter Mittel ist daher besonders wirksam.

Wühlmäuse

Wühlmäuse sind kleine, kompakt gebaute Nagetiere, die etwa 12–22 cm lang werden und meist ein braungraues bis dunkelgraues Fell besitzen. Diese unterirdisch lebenden Tiere ernähren sich überwiegend von Wurzeln, Knollen, Rinden und unterirdischen Pflanzenteilen, was sie besonders in Gärten, Obstplantagen und landwirtschaftlichen Kulturen zu gefürchteten Schädlingen macht. Wühlmäuse graben weit verzweigte Gangsysteme knapp unter der Erdoberfläche, die häufig an ausgeworfenen Erdhügeln zu erkennen sind, die jedoch im Gegensatz zu Maulwurfshügeln unregelmäßig geformt und seitlich abgeflacht sind. Ihre Fortpflanzung ist äußerst effizient: Ein Weibchen kann mehrere Würfe pro Jahr mit jeweils vier bis acht Jungtieren zur Welt bringen, was zu einer raschen Populationszunahme führt. Die Tiere sind ganzjährig aktiv und richten besonders in den Wintermonaten große Schäden an, wenn andere Nahrungsquellen knapp werden. Aufgrund ihrer verborgenen Lebensweise ist ein Befall oft schwer frühzeitig zu erkennen, weshalb regelmäßige Kontrolle und gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung wichtig sind, um größere Schäden an Pflanzen und Wurzelsystemen zu vermeiden.

Thripse

Thripse, auch Fransenflügler genannt, sind winzige, schlanke Insekten von etwa 1–2 mm Länge, die sich durch ihre schmalen, fransenartig behaarten Flügel und ihre schnelle, ruckartige Bewegung auszeichnen. Sie befallen vor allem die jungen Triebe, Blätter und Blüten von Zier- und Nutzpflanzen, wo sie mit ihren stechend-saugenden Mundwerkzeugen Zellinhalte herauslösen. Dies führt zu silbrig-glänzenden Saugstellen, Verkrüppelungen und braunen Nekrosen, vor allem an Blättern und Blüten. Thripse bevorzugen warme, trockene Bedingungen und vermehren sich sehr rasch – oft durch Jungfernzeugung, bei der Weibchen ohne Männchen lebensfähige Nachkommen produzieren. Einige Arten sind Überträger von Pflanzenviren, was ihren Schaden zusätzlich verstärkt. Ein Befall bleibt oft lange unentdeckt, da die Tiere sehr klein und gut versteckt sind. Zur Bekämpfung eignen sich Gelb- oder Blautafeln, biologische Gegenspieler wie Raubmilben oder Florfliegenlarven sowie geeignete Pflanzenschutzmittel. Regelmäßige Kontrolle und ein ausgewogenes Mikroklima helfen, Thripsbefall vorzubeugen.

Spinnmilben

Spinnmilben sind winzige, nur etwa 0,2–0,5 mm große Spinnentiere, die mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind, aber enorme Schäden an Pflanzen verursachen können. Sie leben auf der Unterseite von Blättern und saugen dort den Zellsaft, was sich durch helle Sprenkel, gelbliche Verfärbungen und schließlich das Absterben des Blattgewebes äußert. Bei starkem Befall spinnen sie feine, netzartige Gespinste über die Pflanze, die ihren Namen begründen. Besonders bei trockener, warmer Luft vermehren sich Spinnmilben rasant, da Weibchen mehrere Hundert Eier in kurzer Zeit ablegen können. Sie sind oft resistent gegen gängige Pflanzenschutzmittel, weshalb vorbeugende Maßnahmen wie regelmäßiges Besprühen der Pflanzen mit Wasser, das Fördern natürlicher Feinde und der Einsatz spezieller Akarizide nötig sind. Ein frühzeitiges Erkennen ist entscheidend, um Ausbreitung und Schäden zu begrenzen.

Buchsbaumzünsler

Der Buchsbaumzünsler ist ein invasiver Kleinschmetterling aus Ostasien, dessen Raupen sich auf Buchsbäume spezialisiert haben. Die ausgewachsenen Falter sind weiß mit dunklem Saum, etwa 4 cm groß, und legen ihre Eier bevorzugt in den dichten Buchsbaumkronen ab. Die grün-schwarz gestreiften Raupen fressen anschließend große Mengen an Blättern und Rinde, wodurch ganze Pflanzen in kurzer Zeit kahlgefressen und stark geschädigt werden können. Besonders gefährlich ist, dass die Raupen sich in gesponnenen Nestern verbergen und oft unbemerkt bleiben, bis der Schaden sichtbar ist. Der Buchsbaumzünsler bildet in unseren Breiten bis zu drei Generationen pro Jahr aus, vor allem bei warmem Wetter. Eine regelmäßige Kontrolle sowie das Absammeln oder Ausschneiden befallener Triebe sind wichtige Maßnahmen. Biologische Mittel wie Präparate auf Basis von Bacillus thuringiensis oder der Einsatz von Pheromonfallen können zur Bekämpfung beitragen.

Weisse fliegen

Weiße Fliegen, auch Mottenschildläuse genannt, sind 1–3 mm große, flugfähige Insekten mit weißen, puderartigen Flügeln, die sich bei Störung scharenweise in die Luft erheben. Sie sitzen bevorzugt auf der Blattunterseite und ernähren sich dort vom Pflanzensaft, was zu Vergilbung, Welken und allgemeiner Schwächung der Pflanze führt. Wie viele saugende Insekten scheiden auch sie Honigtau aus, der Rußtaupilzen als Nährboden dient. Weiße Fliegen treten vor allem in Gewächshäusern und an Zimmerpflanzen auf, können aber auch Freilandpflanzen befallen. Ihre Entwicklung vom Ei über mehrere Larvenstadien bis zum erwachsenen Tier erfolgt rasch – besonders bei warmen Temperaturen. Ein starker Befall ist schwer zu kontrollieren, da die Tiere sehr mobil und resistent gegen viele Mittel sind. Biologische Maßnahmen wie der Einsatz von Schlupfwespen oder Gelbtafeln sowie regelmäßige Kontrolle sind daher besonders wirksam zur Eindämmung.

Dickmaulrüssler

Dickmaulrüssler sind nachtaktive Käfer aus der Familie der Rüsselkäfer. Die adulten Tiere sind etwa 8–12 mm groß, dunkel gefärbt und verfügen über einen charakteristisch gebogenen Rüssel. Sie fressen bevorzugt an den Blatträndern zahlreicher Zier- und Nutzpflanzen, wobei halbmondförmige Fraßspuren entstehen. Schädlicher als die Käfer sind jedoch ihre Larven, die im Boden leben und sich von den Wurzeln der Pflanzen ernähren. Dies führt zu Welkeerscheinungen, Wachstumsstörungen und im Extremfall zum Absterben der Pflanze. Besonders gefährdet sind Containerpflanzen und Topfpflanzen im Garten oder auf dem Balkon. Der Lebenszyklus umfasst mehrere Monate, wobei sich Larven und Käfer gut verstecken und schwer zu bekämpfen sind. Biologische Maßnahmen wie der Einsatz von Nematoden (z. B. Heterorhabditis bacteriophora) zur Larvenbekämpfung oder das Absammeln der Käfer bei Nacht sind empfehlenswerte Strategien zur Eindämmung.

Nacktschnecken

Nacktschnecken sind weiche, schleimige Weichtiere ohne äußeres Gehäuse, die je nach Art zwischen 5 und 15 cm lang werden und meist nachtaktiv sind. Sie bevorzugen feuchte, schattige Lebensräume im Garten und ernähren sich von einer Vielzahl an Pflanzen, wobei sie Blätter, Triebe und Früchte anfressen und oft großflächige Fraßschäden hinterlassen. Besonders junge Gemüsepflanzen und Setzlinge sind gefährdet. Ihre Fortpflanzung erfolgt über Eiablage in den Boden, wobei ein Tier bis zu 400 Eier pro Saison legen kann. Bei feuchter Witterung vermehren sich Nacktschnecken schnell und können zur echten Plage werden. Schleimspuren und zerfressene Blätter sind typische Hinweise auf einen Befall. Zur Bekämpfung eignen sich mechanische Barrieren, Absammeln, biologische Mittel oder spezielle Köder, wobei eine Kombination verschiedener Methoden meist am effektivsten ist.

Kein Gift
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